Why Nostr? What is Njump?
2023-07-21 14:29:56
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npub1qc…whm7v on Nostr: npub19k3s6…4jvz6 npub1lzxk5…lykcc Zur Schichteneinteilung auf Grund von ...



Zur Schichteneinteilung auf Grund von Äußerlichkeiten:

Ich möchte nur kurz darauf hinweisen, dass man Perlen-Ohrstecker bereits ab 1,50 EUR käuflich erwerben kann. Für das Paar! Allerdings nur für Kunstperlen.
-> Perlenohringe als Indiz für die Status- bzw. Schichteneinteilung sind also nicht sehr zuverlässig.

Auch, dass man sich Flüge leisten kann, halte ich für wenig geeignet.

Genausowenig, Wie auch sonst vermutlich viele EINZELNE materielle und persönliche Äußerlichkeiten dafür tauglich sind, wie bspw. ein teures Handy oder sich regelmäßig Essen liefern zu lassen.*)

"Armut" ist oftmals relativ definiert und sollte auch so verstanden werden. Jedenfalls in D bedeutet Armut nicht notwendigerweise eine absolute Verelendung, äußerliche Verwahrlosung oder materiellen Mangel an allem.

Das Budget reicht durchaus für die eine oder andere Konsumausgabe, über das Notwendigste hinaus. Dazu gehören auch Flüge, die im finanziellen Ranking oftmals gar nicht schlecht abschneiden, im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln. Ein Aspekt, der bei begrenzten Budget nicht unwichtig ist. Das ist natürlich erstmal nur eine Erklärung für den Ist-Zustand. Noch keine Aussage darüber, ob und wie das in Zukunft sein sollte.

Zum Begriff "vorgeschoben":

Den finde ich insofern problematisch, soweit er für weniger Klarheit sorgt: Gutverdienende/Vielflieger schieben zwar die Probleme von Geringverdienern/Seltenfliegern vor, aber das bedeutet eben nicht, dass die Probleme der Geringverdiener/Seltenflieger nicht real wären.

Zum Fliegen:
Prof Dr. Dr. h.c. mult. Hans Joachim Schellnhuber, also der aus deinem heutigen Post /8, hat seinen kürzlichen Inlandsflug mit familiären Gründen gerechtfertigt: "Aber das mit dem Flug ist richtig: Ich musste aus familiären Gründen innerhalb eines halben Tags von Potsdam nach Fürstenfeldbruck und zurück." https://www.rnd.de/politik/klimaforscher-hans-joachim-schellnhuber-im-interview-warum-fliegen-sie-von-berlin-nach-muenchen-3YY6KPIZZFASLFXEF2JBK7GW7M.html

Kann man natürlich machen, die Hürde so niedrig ansetzen.

Schellnhuber rückt auch die Großenverhältnisse gerade: "Der Flugverkehr ist nur ein kleiner Teil der Gesamtproblematik, er ist für 2 bis 3 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich, das Siedlungswesen für fast 40 Prozent. Nur da schaut kaum jemand hin."

Für ein InlandsflugVERBOT ist er aber NICHT. Er drückt das aber verklausulierter aus: "Die Forderung hatte ich aber wohlgemerkt daran gekoppelt, dass mehr Geld in die Schiene fließt und schnellere und vor allem zuverlässigere Hochgeschwindigkeitsverbindungen in Deutschland und Europa entstehen."

Fazit: Einfach mal die Kirche im Dorf lassen: "Aber wenn wir für die Bewältigung der Klimakrise erst alle Heilige, Helden oder Genies werden müssten, dann hätten wir bestimmt keine Chance. Es ist schon viel erreicht, wenn wir unsere Klimasünden deutlich reduzieren. Das versuche ich, auch wenn ich für meine Arbeit manchmal das Flugzeug besteige."

Wenn das schon reicht, brauchen sich Geringverdiener keinerlei Mühe geben und auf keinen einzigen Flug verzichten. Das begrenzte finanzielle Budget sorgt da ganz von alleine für verhältnismäßig geringe Klimasünden. Wobei eine individuelle Optimierung und ein Mitsparen von CO2 für Besserverdienende noch besser wäre, klar.

Zurück zur Blockade des Flughafens: Solche undifferenzierten Aktionen sind völlig unangebracht und kontraproduktiv.

*) Spiegel-Artikel: »Armut, das bedeutet für mich – ein schlechtes Gewissen haben« - "Am Anfang war mir nicht bewusst, dass wir weniger hatten als andere Familien. Unsere Nachbarn und meine Freunde aus der Schule hatten auch nicht besonders viel. Wir haben mit dem wenigen Geld, das wir hatten, halt keinen Strom, keine Miete und kein Wasser bezahlt. Am Anfang vom Monat war es auch immer ziemlich einfach: Wir haben Pizza bestellt und alles bekommen, was wir wollten, und dann zum 16., 17. des Monats hat die Qualität drastisch abgenommen." https://www.spiegel.de/familie/armut-in-deutschland-drei-junge-erwachsene-ueber-ihre-kindheit-in-prekaeren-verhaeltnissen-a-0b15c56a-fc43-46b7-929c-fe19ec0d5969?sara_ref=re-xx-cp-sh

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