Mikka on Nostr: Ich bin ja einigermaßen gut angeschlossen UND ich habe etwas Heimvorteil in der ...
Ich bin ja einigermaßen gut angeschlossen UND ich habe etwas Heimvorteil in der Medizin. Und trotzdem ist jetzt Woche 5 in der ich nach einem Hausarzt in meiner Stadt suche. Ich wundere mich schon lange nicht mehr, wenn Patienten zu mir kommen und mit dem "ich wollte ja zum Hausarzt" erklären, warum etwas Einfaches jetzt kompliziert und akut ist.
Von den GV bis zur Politik, Versagen an jeder Ecke. Einzig die Grünen hatten ein intelligentes Gesundheitsprogramm vor der letzten Wahl, und stattdessen haben wir den Lauterbach bekommen, der Twitter-Follower hat.
In Bayern weigern sich die GV überhaupt eine ordentliche FAA Allgemeinmedizin zusammenzustellen, in Bawü ist es noch schlimmer, und in NRW ist es schon so, dass die Unis empfehlen, man solle sein PJ bloß nicht lokal machen, wenn man FA Allgemeine werden will.
Auf der anderen Seite des Zauns bietet die Schweiz sogar Wohn- und Praxisgelder an, wenn man sich niederlässt, und lässt den Praktischen Arzt als Alternative zum FA unter einem erfahrenen FA zu. In Österreich ist der FA Allgemeine ein dreijähriges Ding, in Spanien zwei Jahre, in Norwegen gibt es gar keine zeitliche Koppelung, man geht zum Zulassungsgespräch, wenn man sich "bereit" fühlt. Vorher arbeitet man einfach als Fastlege.
Norwegen hat auch die Legevakt neben den Akuttmottak, 24/7 Versorgung weniger brenzliger Fälle im selben Stil einer ZNA. Die Schweiz hat mit den Permanenzen etwas Ähnliches geschaffen.
Nur in DE macht man sechs Jahre seinen Facharzt und bekommt dann zu hören, dass die nicht-Ärzte in der GV, die niemandem außer dem Mammon Rechenschaft schuldig sind, keine weiteren Praxen aufmachen wollen. Na, und dann geht man halt in die Schweiz.
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